Was machen B2B Unternehmen eigentlich so in Social Media?
Diese Frage stellt man sich als Social Media Berater-Dingens durchaus öfter mal. Zum einen weil man es einfach für die Social Media Schulungen gut brauchen kann und zum anderen weil man seine Kunden natürlich bestmöglich beraten will.
Auf der Republica 2013 sprach ich mit Kollege Oliver Gassner darüber, der mir den umtriebigen Jan Westerbarkey von Westaflex als Gesprächspartner empfahl.
Gesagt getan, am Freitag letzter Woche, dem Tag an dem in Hamburg das Kirschblütenfest gefeiert wird, traf ich Jan, nach vorheriger Absprache via Twitter auf einen Kaffee in dem schönen Park-Hyatt in der Hamburger City.
@monade alternativ Treffen Kaffeezeit next Freitag in Hamburg?! Vorschlag: ParkHyatt… 14 Uhr
— westaflex ® (@westaflex) May 12, 2013
Das Gespräch war sehr angenehm und informativ – ich gebe gern ein paar interessante Einsichten zum Thema hier wieder.
Web 2.0 – Industrie 4.0
Bei Westaflex spricht man von Industrie 4.0 – einem Kulturwandel, der die Verschiebung der Informationsherrschaft meint. Früher besassen die Entscheidungsträger die Informationen, diese Zeit sei nun vorbei. Heute brauche es viel Freiraum und Vertrauen – und zwar in beide Richtungen. Das ist auch der Grund, weshalb es bei Westaflex keine Social Media Guidelines gibt. „Das BGB reicht“ sagt Jan Westerbarkey und „Keiner sägt an dem Ast, auf dem er sitzt. Es gibt doch Logbooks…“.
Und umgekehrt, warum soll denn eine PR Abteilung, Forumsbeiträge oder -kommentare prüfen, wenn doch nur die Fachgruppe auf die Fachfrage adäquat antworten kann? Und da sie das möglichst bald tun sollte, wäre eine Kontrollinstanz einfach nur hinderlich. Bei Westaflex darf man auch mal einen Fehler machen und dazu lernen.
In der Verwaltung und Produktion gibt es ein offenes Internet für die Mitarbeiter. Sie können es nutzen – müssen aber nicht. Jedoch ist die betriebliche Reputation (im Social Web) auch Teil des Jahresgespräche – Mitarbeiter werden also über ein Stück Eigenverantwortung an das Thema Social Media heran geführt.
Vom Social Media Start zu den kaufmännischen Ergebnissen ist es ein … Weg
Anfänglich war es die reine Neugier, die den Unternehmer selbst an das Thema heranzog. Die Geschäftsführung began, der Inkubatoridee folgend, zunächst selbst auszuprobieren und was gut gelang auch an andere auszurollen. Websites seien heute nicht wirklich glaubwürdig, aber die Zweit-Meinung in Foren – wie dem Haustechnik Dialog Forum zum Beispiel – und auf Bewertungsseiten ist es schon. Jede Stunde wird ein mal Monitoring betrieben und die einschlägigen Kanäle werden gescannt. So könne man frühzeitig auf Fragen antworten oder emotional ausufernde Diskussionen auf eine sachliche Ebene bringen. Auf hochprofessionelle Tools wird beim Social Media Monitoring jedoch verzichtet – die persönliche Einschätzung der Lage reiche völlig aus.
„Dialog ist eine Geste“ sagt Jan Westerbarkey. Bei Westaflex gibt es 10 – 12 beitragende Autoren und Admins für den Facebook Westaflex Fanclub – mit über 33 Tausend Fans eine beachtliche Größe für ein familiengeführtes Maschinenbau-Unternehmen. Auch das ist ein Zeichen dafür, wie sehr man das Augenhöhe-Prinzip bei Westaflex lebt. Über Facebook kommen denn nun auch meistens Anfragen für Praktika oder Ausbildungsplätze. Fach und Kunden relevante Gespräche führe man eher in den Foren und auf LinkedIn. In der Vergangenheit habe sich Xing als ein unkooperativer Partner erwiesen, weshalb man bei Westaflex eher darauf verzichtet. Neben alldem wird noch ein Youtube Kanal, Twitter und Pinterest für die Kommunikation mit der Öffentlichkeit eingesetzt. In der internen Kommunikation setzt Westaflex aber voll auf Google – und zwar Google Apps for Business. Sicherheitsaspekte, Dokumenten-Management und die Nutzung über die Cloud machen das Tool ideal für die Kommunikation auch mit externen Mitarbeitern, Handwerkern oder Mitarbeitern im Aussendienst.
Ein paar Schulungen und Beratungen habe man schon gehabt, doch in erster Linie ist es das Learning-by-doing. Jeden Mittwoch gibt es die „Komm mit“ – Gesprächsrunde bei der alle interessierten Mitarbeiter teilnehmen können und so ihre Fragen los werden, Probleme und Unklarheiten – zum Beispiel aus dem Markenrecht – klären und so von denen die mehr wissen und schon weiter sind lernen.
Die ersten sichtbaren kaufmänischen Effekte gäbe es übrigens erst nach vier Jahren. Lernjahre – gerade als Pionier – müssen eben sein. Und ohne einer kritischen Masse – bestehend vor allem aus den Chefs – käme man eher schlecht bis gar nicht voran. Jan selbst ist zum Beispiel auf vielen Konferenzen und BarCamps in der Digitalen Branche selbst präsent und deshalb bereits gut bekannt. Ich freue mich schon darauf Jan auf einem der nächsten BarCamps – dem BarCamp Bodensee zum Beispiel – wieder zu treffen und zu erfahren wie die Geschichte weiter geht!
Weitere Quellen zum Thema B2B in Social Media
B2B Marketing Site – http://b2bmarketing.net/
Infografik – Why B2B businesses should leverage the potential of social media in 2013
Unsere Schulungen und Coachings für den Social Media Einsatz in Ihrem Unternehmen – in der Online Akademie und der persönlichen Strategie-Beratung.
3 comments for “B2B Unternehmen und Social Media – eine schöne Geschichte.”