Das Thema Facebook Marketing verlangt einiges an Know-How. Um dieses zu erlangen braucht man natürlich eine gewisse Übungszeit, Mut und eine gute Anleitung. Diese eignet man sich am besten über Schulungen an – wie z.B. unsere Video-Schulungen – oder umfangreicher über Bücher. Wir haben heute Lukas Adda (The Digital Guide) interviewt, der ein Handbuch zu Facebook Marketing geschrieben hat.
Als besonderes Weihnachts-Goodie haben alle Leser, die diesen Beitrag hier via Facebook, Twitter oder Google Plus verbreiten die Chance, das neue Buch von Lukas zu gewinnen. Und wie kann man den Gewinn abstauben? Einfach hier im Blog die URL des Shares, Tweets oder Posts ins Kommentarfeld einfügen. Unter allen Einsendern wird das Buch dann verlost. Die Kontaktaufnahme mit dem glücklichen Gewinner erfolgt über die im Formularfeld angebene Email-Adresse.
Warum ist Facebook Marketing aus deiner Sicht wichtig?
In Facebook „leben“ mittlerweile mehr als 25 Millionen Bewohner – alleine in Deutschland. Das Netzwerk ist ein echter (virtueller) Lebensraum für sehr viele Menschen geworden. Sie gehen in diesen Raum um andere Menschen zu treffen, sich über Neuigkeiten zu informieren und unterhalten zu werden. Die Nachrichtenübermittlung hat die Geschwindigkeit der Offline-Übertragung mittlerweile mehr als überholt. Dabei handelt es sich um jegliche Art der Nachrichten: ob nun Ereignisse aus dem privaten Umfeld oder lokale/regionale/internationale Neuigkeiten – wer auf dem Laufenden bleiben möchte, der muss in Facebook präsent sein und Präsenz zeigen (so hat es den Anschein)! Facebook mausert sich zunehmend zu einem Nachrichtendienst, den sich jeder User auf seine Bedürfnisse hin zuschneiden kann.
Der User geht nicht mehr automatisch auf ein Nachrichtenmedium wie Spiegel Online oder auf eine Webseite um sich über die neuesten Produkte der Lieblingsmarke zu informieren! Er abonniert sich die Inhalte seiner Interessensfelder und reagiert nur auf die kleinen Infohäppchen, wenn sie im Newsfeed auftauchen. Findet er sie interessant, dann interagiert er direkt mit diesen im Netzwerk oder wechselt zu der jeweiligen Webseite. Facebook ist also der Gatekeeper für alle Informations-Belange des Users!
Relevante Meldungen werden angeklickt und mit ihnen interagiert (ob nun in Form eines Likes, eines Kommentars oder durch das Teilen der Nachricht). Diese Entwicklung ist dahingehen interessant, weil mehr und mehr Usern, den eigenen Facebook Newsfeed zum Nachrichtenbeschaffer Nr.1 küren. Themen, die hier nicht auflaufen, haben es schwer wahrgenommen zu werden – geschweige denn Bestandteil einer Konversation zu werden. Daher ist Facebook schon lange kein optionales „Marketing-Tool“ für ein paar wenige Marken sondern ein Muss für nahezu alle Unternehmen, Dienstleister, NGOs, Parteien und andere Institutionen.
Was gewinnt man dort, gegenüberdem klassischen Marketing?
Vorgeschoben möchte ich erwähnen, dass sich dieses „dort“ so gesehen immer schwerer als einen tatsächlichen „Ort“ im Netz benennen lässt. Die Community ist nicht mehr nur auf die eigentlichen Facebook Grenzen limitiert. Durch den Ausruf des Gründers, Mark Zuckerberg, das „gesamte Internet zu sozialisieren“ beschränkt sich das Marketing nicht mehr nur auf die Pflege einer Facebook Seite und dem dazugehörigen Community Managements oder die erfolgreiche Durchführung einer Facebook Kampagne. Das ist natürlich auch ein Gewinn für ein Unternehmen.
Die Zukunft geht aber immer mehr dahin, dass die Vorteile des Communitybetreibers außerhalb des Netzwerks genutzt werden und zum Einsatz kommen. Der Einsatz von Facebook Open Graph Technologien ist einer der großen Trends wenn es um das künftige Marketing geht. Dabei handelt es sich um Protokolle, die die Community externen Webseiten-Betreibern unentgeltlich zur Verfügung stellt. Sind diese programmierten Codes in den Homepages eingebaut, wird ein Informationsaustausch zwischen dem Netzwerk und der Webseite hergestellt. Informationen, die den Besucher der Seite betreffen. So lassen sich beispielsweise einzelne Handlungen des Kunden in bestimmte Aktivitäten in Facebook umwandeln. Desweiteren werden künftig Besuchern von externen Webseiten Inhalte und Themen so aufbereitet präsentiert, wie sie dem User anhand seines Profils in Facebook am meisten an- und entsprechen müsste. Eine vorherige Genehmigung seitens des Users ist hier vorab ausdrücklich erforderlich. Mehr zu dem Thema Facebook Open Graph erläutere ich auch hier in diesem Video.
Wer kann Facebook Marketing einsetzen? Und wofür am besten?
Das Netzwerk lässt sich für die unterschiedlichsten Unternehmungen verwenden. Zum einen kann die Präsenz einer Facebook Seite dazu genutzt werden, der eigenen Marke ein Gesicht zu geben und so das Image maßgeblich zu beeinflussen. Es gewährt den Interessenten neue und ungewohnte Einblicke in das Innere der Firme. Ein schönes Beispiel hierfür zeigt sich in der Präsenz der Facebook Seite der Krones AG. Das Unternehmen ist Marktführer im Bereich Abfüll- und Verpackungstechnik. Im ersten Moment kann der Eindruck entstehen, dass es sich um ein eher trockenes Nischenthema handelt. Die Krones AG jedoch schafft es sich mit viel Charme und Professionalität zu präsentieren und diesen ersten Eindruck erst gar keinen Nährboden zu geben – schon allein im Hinblick auf das eigene Recruiting ist ein attraktives Arbeitgeber-Erscheinungsbild sehr wichtig. Es kann Unternehmen aber auch dabei helfen wichtige Produkteinführungen zu begleiten oder andere unternehmensrelevante Neuigkeiten zu kommunizieren. Ein Beispiel für gutes Contentmarketing ist Knorr. Der Content wird eigenes für Facebook produziert und bewirkt gutes Branding sowie eine gute Produktplatzierung.
An den Beispielen der Telekom oder der Deutschen Bahn ist aber auch zusehen, dass die Sichtbarkeit einen weiteren Vorteil mit sich bringt: Facebook ersetzt mehr und mehr das klassische Callcenter. An Stelle von langen Wartezeiten in den Telefonschleifen wenden sich die User vermehrt an die Unternehmen direkt auf Facebook und nutzen deren Seiten als zentrale Anlaufstellen. Je professioneller das Community Management aufgestellt ist, desto schneller und direkter erfolgt das ersehnte Feedback.
Findest Du, dass man heute nur noch eine Facebook Fanpage braucht und auf die Website verzichten kann?
Nein. Eher das Gegenteil ist der Fall. In der Vergangenheit haben sich viele Unternehmen immer mehr auf die eigene Facebook Präsenz fokussiert – nicht selten zum Leidwesen der eigenen Firmen-Webseite. Der damalige deutsche Zeitschriften-Ableger FHM beispielsweise hat im Juli 2010 gar den totalen Verzicht auf die Homepage verkündet „Männermagazin FHM läuft zu Facebook über“ – mit dem Ziel, künftig nur noch da Präsenz zu zeigen, wo auch die Leser sind: in Facebook (Quelle: Standard.at ). Mit dem Einzug von neuen Facebook Technologien gewinnt die eigene Webseiten Präsenz wieder die Oberhand. Mittels Facebook Open Graph Protokollen lassen sich einzelne Kampagnen viel besser in der eigenen Homepage integrieren – ohne zwangsläufig auf die Vorzüge des Facebook Marketings zu verzichten. Meiner Ansicht nach, werden Unternehmensseiten ihre Renaissance erleben, falls diese auch auf die neuen „Responsive Design“-Anforderungen angepasst sind.
Wie aufwendig ist Facebook Marketing am Ende des Tages? Und wann zahlt sich der Aufwand aus?
Der Aufwand zahlt sich aus, wenn die Marke ihre Ziele erreicht hat. Nicht selten ist aber eben hier der Hund begraben, weil sich das Unternehmen vorab keine Ziele gesteckt hat. Wie viele Fans möchte ich bis Ende des Jahres erreichen und weshalb überhaupt? Welche Themen, sollen wie gespielt werden um am Schluss was zu erreichen? Diese und weitere W-Fragen werden oft schon zu Beginn nicht geklärt. Generell ist das Pflegen einer Facebook Seite schon lange keine „mache ich mal eben zwischen durch“-Aufgabe mehr.
Das Community Management umfasst die großen „Baustellen“:
1. die Ausarbeitung und Pflege eines Redaktionsplans,
2. das vorherige Testen und das eigentlichen Posten von Content
3. das Monitoring der Beiträge und der gesamten Seiten.
Jede Aufgabe baut aufeinander auf und variiert im Umfang des Aufwands und der Größe der Facebook Seite. Zu diesem Thema finden sich auch hier weitere Erfahrungswerte.
Vielen Dank, Lukas, für das interessante Interview. Vor allem das Setzen der Ziele für einen Social Media Einsatz und das mutige aber auch risiko-bewusste Ausprobieren der Möglichkeiten würden wir gerne an dieser Stelle betonen.
Das Buch „Face to Face – Handbuch Facebook Marketing“ ist im Galileo Computing Verlag erschienen und behandelt die hier angesprochenen Themen. Das Handbuch bietet einen Überblick zum Einsatz von Facebook als Marketing-Instrument inkl. Definition von Zielen, Strategien und zahlreichen Best Practices.
Wir freuen uns, wie immer, über Eure Ergänzungen und Kommentare und wünschen allen Teilnehmern an der Verlosung viel Glück!
9 comments for “Face to Face mit Lukas Adda – über das Facebook Marketing”