Empfehlungen, Bewertungen, Rezensionen und Likes bestimmen heute die e-Commerce Landschaft von Online-Shops.
Alles begann mit den Amazon Ratings und Rezensionen für Bücher, Musik-CD’s und Film-DVD’s. Danach fand man heraus dass sich ein Großteil der Internetnutzer Reiseinformationen online zusammensucht. Gebucht wird dann teilweise immer noch offline, aber als wichtigste Entscheidungsquellen gelten die von anderen Nutzern zur Verfügung gestellten Bewertungen und Erfahrungsberichte auf Seiten wie: Tripadvisor.com oder Holidaycheck.de.
Freunde, Fans und Follower
Sie bestimmen heute die Kaufentscheidungen der Konsumenten auf eine ausgefeilte Art und Weise.
Das Trendmagazin Trendwatching beschreibt in der aktuellen Mai Ausgabe, wie sich der F-Factor auf die Entdeckung, Besprechung und den Kauf von Gütern und Dienstleistungen aller Art auswirkt.
Über 500 Millionen Facebook-Nutzer verbringen dort über 700 Millionen Minuten monatlich. Drei viertel von ihnen hat schon mal eine Marke „geliked“ – auf den „Gefällt mir“ Button geklickt – so dass es alle Freunde potenziell sehen konnten, wobei sie durchschnittlich 9 mal pro Monat auf den Like-Button klickten.
Soziale Netzwerke fördern das Soziale Einkaufen
Wie wirkt der Freunde-Faktor auf das Konsumenten Verhalten? Was passiert wenn Kaufverhalten zunehmend sozial wird anstatt nur personalisierter? Wenn Konsumenten ihre sozialen Verbindungen nutzen, um das Beste vom Besten für sich zu finden, darüber zu entscheiden und schließlich zu kaufen?
Trendwatching.com hat 5 Einflussfaktoren auf den Erfolg von Social Commerce heraus kristalisiert, die im Wesentlichen unseren Erfahrungen und Beobachtungen entsprechen. Ein guter Trendforscher liefert zu seinen Entdeckungen gleich die passenden Namen, so entstanden die 5-F (Freundefaktoren) des Social Commerce:
1. F-Discovery: Konsumenten entdecken neue Produkte und Services dadurch, dass sie ihren Sozialen Netzwerken vertrauen. Plattformen wie die Community of Tastemakers Polyvore, Googles Boutiques.com, Shop Like Friends, Kaboodle oder die Apps wie ItSpot’s, GiftFinder oder fashiontag zeigen die Auswahl von Facebook Freunden genauso wie die Bewertungen von Community-Mitgliedern einer Plattform, der man vertraut. Das hilft manchmal und vermindert die wohl vielen bekannte kognitive Dissonanz.
2. F-Rated: Konsumenten bekommen automatisch gezielte Ratings, Empfehlungen und Rezensionen aus ihren Social Networks. Und zwar dann und dort wo sie sie brauchen. Tripadvisor, Amazon oder der Levis Store integrieren die Produkt relevanten Aktivitäten der Facebook-Freunde in ihre Websites. Googles +1 Feature personalisiert die Suchergebnisse, in dem die Favorisierung – also das +1 – der Freunde angezeigt wird, wenn man bei Google eingeloggt ist.
3. F-Feedback: Konsumenten fragen und bitten ihre Freunde und Follower um Bestätigung und oder Verbesserung der eigenen Kaufentscheidung. Es gibt verschiedene Statistiken, die zeigen, dass Menschen ihren Freunden oder auch nur Peers in ihrem Network bei Produktempfehlungen definitiv vertrauen. Die Zahlen variieren dabei von Studie zu Studie, zeigen den Trend jedoch deutlich. Seiten wie: LoveThis oder Shopsocial.ly bieten eine Plattform an, auf der explizite Produktempfehlunegn geteilt werden. Daneben ist das Auftauchen von Sites wie Quora oder Facebook Questions ein Indiz dafür, dass von Nutzern aufgebaute Wissensdatenbanken mit Fragen und Antworten sehr geschätzt und nachgefragt werden. Ein Trend den wer-weiss-was.de schon vor 10 Jahren in Deutschland gesetzt hat.
4. F-Together: Shopping wird immer mehr social, auch wenn alle Mitkäufer physisch gar nicht zusammen sind. Shopping-Clubs und Dienste wie Groupon, Ebay’s Group Gifts oder Facebook Deals – worüber wir hier im Blog schon berichtet haben – schaffen eine virtuelle Gemeinsamkeit bei gemeinsamen Rabattaktionen oder Promotions.
5. F-Me: Die sozialen Netzwerke von Konsumenten werden selbst zu Produkten oder Dienstaleitungen. Schließlich können die Tweets und Statusupdates der Friends und Follower in einem persönlichen Online-Magazin gestaltet werden – sowie das Flipboard vorgeführt hat und z.B. LinkedIn Today übernommen hat. Dienste wie Twournal erlauben das Herstellen eines richtigen Buches mit den eigenen Tweets und Fotos oder denen anderer User.
Mancherorts wird prophezeit, dass das Überleben von Marken davon abhängt, ob sie geliked werden. So können sie in der wachsenden sozialen Statussphäre gefunden und gekauft werden. Ein breites Feld voller Möglichkeiten tut sich hier für Unternehmen wie auch für F-Startups unserer Meinung auf.
8 comments for “Social Commerce – wie Konsumenten zu Kuratoren werden”